Thailand 2021/22 14. The ups and downs of nomadic life

Thailand 2021/22 14. The ups and downs of nomadic life

Nach sechs Wochen auf Phuket sind wir jetzt seit dem 21. Dezember auf unserer Insel Samui. Da wir uns zu Beginn von dem Drecksack Simon mit seiner alten und runtergekommenen Drecksvilla Azur so richtig haben verarschen lassen sind wir ständig am Umziehen und stehen vor der Herausforderung, in der absoluten Peak Season zu Weihnachten und dem Jahreswechsel eine neue Unterkunft finden zu müssen. 

Unsere letzte neue und sehr schnuckelige Villa (Villa Blue Horizon @ Sunway Villas (A1)) mussten wir nach ein paar Tagen leider schon wieder verlassen.

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 Aber Sunway Villas von Anna haben wir definitiv für die Zukunft auf der Liste.

„Suan Pai – brandneue Cliffvilla, direkt am Meer, fußläufig zu 4 Sandstränden, zentral gelegen zwischen Flughafen, Chaweng und Big Buddha. Sehr private und romantische Öko-Luxus-Villa mit schönen Bambusdächern und -böden und unverbaubarem Millionen-Dollar-Blick auf das Meer.“

Die Beschreibung im Netz klang interessant. Leider war die Zeit knapp und so musste die eigentlich absolut obligatorische Besichtigung ausfallen. Wir haben wieder Yo, unseren zuverlässigen und wahnsinnig netten Driver kontaktiert und uns ans Cliff fahren lassen. Die letzten Meter der Zufahrt ging es sehr steil bergab und Yo bekam es mit der Angst. Er kroch den Weg wieder rückwärts hinauf und brachte unser Gepäck lieber einzeln und zu Fuß herunter. Halsbrecherische Stufen führten zu unserer neuen Behausung. Es war ein sehr windiger Tag und die Böen pfiffen gewaltig über den Steilhang. Haar offen ging gar nicht.

Da standen wir mit unserem Gerödel und stellten innerhalb von zwei Minuten wieder fest, hier falsch zu sein. Bambus hat seinen Charme, solange er in gutem Zustand ist. Die romantische Öko-Luxus-Villa entpuppte sich als völlig vergammelte Hütte von minderer Qualität. Trolleys also rein und direkt wieder raus und sofort Yo getextet. Help!

Wieder hatten wir es geschafft, uns nachmittags in die prekäre Situation zu bringen, auf die Schnelle ein Ausweichquartier finden zu müssen. Das war jetzt ja weiß Gott nicht das erste Mal. Unsere Lernkurve ähnelt mehr einer Flat Line. Langsam machen wir uns Sorgen um unsere intellektuelle Performance. Bringt der Ruhestand mangels Praxis automatisch eine geistige Limitierung mit sich? Ist uns das Hirn eingetrocknet?

Ein Anruf im brandneuen Melia Hotel brachte keinen Erfolg, da ausgebucht. Wahrscheinlich als einziges Hotel auf der Insel angeblich ausgebucht. Never!

Anyway, was jetzt? Yo wusste Rat. Seine Frau arbeitet in der Buchhaltung eines Hotels. Wenn wir wollten, würde er uns dorthin bringen. Jede Menge freier Zimmer. Wir könnten frei wählen.

„Chura Samui – stay tuned in der perfekten Kombination zwischen dem ruhigen, im asiatischen Schick gestalteten Resort und der Lebendigkeit von Koh Samui.“

Soweit der Werbetext im Netz. Wenn es nicht so tragisch wäre, wäre es fast lustig. Wir fanden uns in einem zwanzig Jahre alten Resort wieder, dessen asiatischer Schick nicht mehr so recht erkennbar war. Egal, war nur für zwei Tage. Tatsächlich hatten wir die Wahl zwischen einem einfachen Zimmer im ersten Stock mit Balkon ohne Sicht oder einem Beachfront Bungalow mit großer Terrasse und tollem Meerblick inklusive Brandungsrauschen. Diese Wahl fiel uns leicht: Beachfront. Es war bereits dunkel, also nur Trolleys rein und ab zum Essen.

Chura Samui - Beach Front Bungalow

Wieder zurück packten wir nur das Nötigste aus. Ich räumte unsere wash bags ins Bad – und stand plötzlich im Freien! Ein Outdoor-Badezimmer! Wie blöd kann man sein? Wir beide hassen Outdoor-Badezimmer. Da bist Du nie allein. Wenn Du Gesellschaft im Badezimmer magst, ist das OK. Wir haben lieber unsere Ruhe. Letztlich kommt es auch auf die Gesellschaft an. Alles was kreucht und fleucht war anwesend. Die Warane hielten sich noch versteckt. Wie konnte das passieren?

Da die Reception nicht mehr besetzt war mussten wir da jetzt durch. Es wurde eine erlebnisreiche Nacht mit zahlreichen unerwünschten Begegnungen, darunter ein Schwarm nachtaktiver Wildbienen (das war uns völlig neu) und die größte Spinne, die uns jemals über den Weg gelaufen war. Sie hatte die Größe von Alex‘ Hand und wirkte allein dadurch und mit ihrem braungestreiften Fell sehr bedrohlich. Im Rahmen einer Nothilfeaktion – Alexandras Schrei war unüberhörbar und in seiner Dringlichkeit nicht misszuverstehen – musste ich das Monster zunächst unschädlich und danach unsichtbar machen. Der Mülleimer wurde zum Tötungswerkzeug und danach und zur Gruft. Ich fühlte mich alles andere als gut dabei aber ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss.

Morgens direkt erneuter Umzug ins langweilige Zimmer ohne Blick, allerdings auf der ersten Etage mit geschlossenem Badezimmer und ohne Untermieter. Wir entspannten uns wieder.

Wohin jetzt? Wir wollten wieder raus aus dem Hotel und entschieden uns für ein paar Tage mitten in einem Thai Quartier. Das war auch nicht schön, sondern sehr einfach, aber auch sehr interessant. Wir mögen die Thai sehr und fühlen uns daher in ihrer Gesellschaft wohl. Auch wenn manche ihrer Gewohnheiten befremdlich anmuten. Gewöhnungsbedürftig sind die olfaktorischen Eindrücke. Das ist nicht immer angenehm.

Nach ein paar intensiven Tagen hatten wir genug von hautnahen Lokalkolorit und entschieden uns, uns ein paar Tage Auszeit von der ständigen Suche in der absoluten Hochsaison zu nehmen und doch nochmal – diesmal für eine ganze Woche – ein Hotel aufzusuchen.

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