Thailand 2021/22 20. Riding the Blue Dragon – Boat Trip in den Ang Thong Marine Park

Thailand 2021/22 20. Riding the Blue Dragon – Boat Trip in den Ang Thong Marine Park

Thailand bietet unzählige Naturschauplätze von atemberaubender Schönheit. Das gilt sowohl für das Festland als auch für die zahlreichen Inseln. Das gilt aber auch für das Meer selbst. Der Mu Ko Ang Thong Marine National Park ist ein Beispiel für einen traumhaft schönen Nationalpark im Meer.

Der Nationalpark wurde bereits 1980 gegründet und umfasst auf einer Fläche von ca. 100 km² eine Gruppe von 42 aus Kalkstein bestehenden Inseln, die sich bis zu 400 m aus dem durchschnittlich nur 10 m tiefen Wasser erheben.

Die Eintrittsfee für den Park beträgt 300 THB pro Person, der Zugang ist von morgens bis nachmittags möglich. Fischen ist verboten und die Einhaltung der Regeln wird durch patrouillierende Ranger überwacht.

Von Samui aus sind es etwa 50 km, also etwa zwei Bootsstunden, nach Ang Thong. Bei klarem Wetter können wir den Marinepark von unserer Terrasse aus sehen. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis Alexandra nach Angeboten suchen würde, um dorthin zu gelangen.

Ko Samui Boat Charter im Marina Port Sa Ket bei Lipa Noi sollte der Partner der Wahl werden. Das Angebot umfasst einen Day Trip auf einem Teakboot mit bis zu 30 Personen. Für uns aufgrund der Gruppengröße generell unattraktiv, in einer Gruppe von 10 Personen jedoch völlig in Ordnung. Jedenfalls bei schönem Wetter.

Enthalten sind Frühstück und Lunch und mit einem tollen Chef an Board wird das auch kulinarisch zu einem schönen Erlebnis. Das Boot hat Kayaks dabei und stellt dir auch Schnorchel Equipment zur Verfügung. Der Anbieter, ein Czeche namens Ron, der die Welt bereist hat und seit 20 Jahren in Thailand lebt, ist für einen abwechslungsreichen Tag voller unterschiedlicher Eindrücke gerüstet und berechnet dir dafür 3.300 THB pro Person. Wir finden das absolut in Ordnung.

Um acht Uhr morgens geht es los. Du wirst pünktlich abgeholt. Jedenfalls, wenn die Übermittlung der Adressdaten zuverlässig erfolgt. Das klappt manchmal. Bei uns nicht. Uns stören solche Kleinigkeiten nicht. Zeitangaben sind eher als Orientierungshilfe denn als verbindliche Termine zu verstehen. TIT. This is Thailand.

Da wir uns pandemiebedingt nicht mit anderen Menschen einen Minivan teilen haben wir uns gegen einen kleinen Aufpreis den exklusiven Shuttle Service nur für uns beide gebucht. Ron selbst übernahm die Tour. Bisher kennen wir nur das entspannte und sehr defensive Fahren von Thai Drivern, wie z. B. unserem Lieblingsfahrer Yo. Nun machten wir erstmalig die Erfahrung, wie es sich anfühlt mit einem Fahrer, der in der ganzen Welt und auch in Europa auf ausgebauten Autobahnen unterwegs war und diese Erfahrung nun auf die Straßen und den Verkehr Thailands überträgt. Wir überprüften jedenfalls sofort den Sitz unserer Sicherheitsgurte und hofften für alle Beteiligten, vor allem auch für die zahlreichen Thai auf der Straße, das Beste. Auf jeden Fall waren wir die Schnellsten.

Ron hat zwei Boote, die Red Dragon und die Blue Dragon. Die liegen an einem interessanten Ort. Viele Touristen kennen das sehr bekannte Fisherman’s Village auf Ko Samui. Kaum jemand kennt das wirkliche Fischerman’s Village von Samui. Es befindet sich an der Mündung des Sa Ket nahe Lipa Noi und es handelt sich um einen commercial port, einen Handelshafen. Hier findest du unzählige Fischer, die nach der Nacht auf dem Meer ihren Fang zum Verkauf anbieten. All das liegt dir buchstäblich zu Füßen. Das ist nicht wirklich als schön zu bezeichnen, aber es ist höchst interessant und olfaktorisch durchaus umwerfend. In den Fluss willst du definitiv nicht reinfallen.

Das Boarding der Blue Dragon ist ein Erlebnis für sich. Es handelt sich eher um eine halsbrecherische Klettertour über eine improvisierte und nicht besonders zuverlässig erscheinende Konstruktion miteinander verbundener Leiterelemente, vor deren Betreten in Europa in aller Ernsthaftigkeit gewarnt würde. Aber wie schon gesagt, wir kennen das ja. TIT. Und es hat super funktioniert.

Die Blue Dragon verfügt über drei Decks. Unten findest du die Galley, das Reich der Chefin. Da brutzelte und köchelte es schön vielversprechend vor sich hin und uns lief direkt das Wasser im Mund zusammen. Über eine steile Treppe erreichst du das überdachte Oberdeck mit Sitzkissen und Bänken und von dort gelangst du auch auf das Vorderdeck mit kleinem Jacuzzi. Insgesamt alles sehr gemütlich und bequem. Und dann ging es auch schon los.

Im Vergleich zu einem Speed Boat bist du viel geruhsamer und entspannter unterwegs und verglichen mit einem Longtail Boat kannst du den Trip erheblich komfortabler und mit allen Annehmlichkeiten genießen. So ein großes Teak Boat ist eine gute Wahl.

Riding the Blue Dragon ist vielmehr ein gemütliches Cruising. Du blickst aufs Meer, siehst Fische springen und lässt deinen Gedanken ihren durch die scheinbare Unendlichkeit des Horizonts inspirierten weiten Lauf.

Bei Erreichen des Nationalparks standen alle erwartungsfroh aufgereiht an der Reling und hielten Ausschau nach einer wirklich sehr besonderen Sehenswürdigkeit. Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass im Ang Thong eine Familie bestehend aus sechs Walen lebt. Es handelt sich um Brydewale, eine kleinere Walart, die bis zu vierzehn Metern lang und um die fünfundzwanzig Tonnen schwer werden. Alle waren sehr aufgeregt und hofften, dass dieser Trip sich letztlich als eine Whale Watching Tour entpuppen würde. Und tatsächlich. Wal! Da bläst er!

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Wir hatten das große Glück, einen Wal beim Frühstücken beobachten zu können. Es ist sehr beeindruckend, wie er mit weitgeöffnetem Maul, welches wir als ein aus dem Wasser ragendes V wahrnehmen, die Fische einfach in sich reinschwimmen lässt, beim Schließen des riesigen Mauls nach hinten kippt und dann mit einer die Fluke zeigenden Drehung wieder abtaucht. Wir folgten ihm in angemessenem Abstand, um ihn nicht zu stören und konnten uns nicht satt sehen. Ein Schauspiel von bleibender Erinnerung.

Alle waren völlig begeistert, immer noch aufgeregt und allerbester Laune. Der Trip hatte sich schon gelohnt und Ron entspannte sich. Was immer heute noch kam – die Begegnung mit dem Wal war das absolute Highlight.

Ich hatte mein persönliches Highlight noch vor mir. Alexandra hatte den Wunsch geäußert, an der Kayak Tour teilzunehmen. Ganz toll. Ich hasse Kayaks. Nicht nur kann ich darin nicht sitzen. Es bereitet mir Schmerzen und trotz meiner grazilen Erscheinung habe ich Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht in diesen Dingern. Mir erschließt sich auch nicht, weshalb es Kayaks nur in einer Größe gibt. Kleidung kaufst du dir auch passend und keinesfalls zu klein. Wie kann ein Kayak gleichzeitig für eine eher kleinwüchsige und leichtgewichtige Person genauso passend sein, wie für jemanden mit über einhundert kg bei etwa 1,90 m Körpergröße? Hat darüber noch niemand außer mir nachgedacht?

Schon das Besteigen ist für mich ein reines Glücksspiel, welches mir nur um Haaresbreite gelang. Da saß ich nun, mit Schmerzen im Kreuz und dem wohlgemeinten Hinweis meiner geliebten Frau lauschend, mich zu entspannen und die Beine auszustrecken. Beine im Sitzen austrecken. Daran arbeite ich seit eineinhalb Jahren mit unserem Fitnesscoach. Es wird langsam besser und meine Geschmeidigkeit ist weit fortgeschritten.

Aber es reicht nicht, um mich in einem wackeligen Kayak mit ausgestreckten Beinen zu entspannen. Das sollte meine Frau eigentlich wissen. Mit dem unhandlichen Paddel in der Hand wurde das nicht besser. Im Gegenteil. Alexandra versicherte mir, sie könne allein für uns beide paddeln. Ich solle einfach nichts tun. Gar nichts. Als wäre der Versuch, nicht zu Kentern, nichts.

Ich war vollauf damit beschäftigt, irgendwie in der Balance zu bleiben. Innerhalb von Minuten war ich völlig verkrampft und hoffte auf das baldige Ende dieser bescheuerten Aktion. Als ich kurz vor dem Kollabieren war und über die Absetzung eines Notsignals nachdachte erreichte uns die aufmunternde Botschaft, dass wir unmittelbar vor Erreichen der Halbzeit stünden. Ich war kurz davor, in eine tiefe Depression zu fallen.

Den Rest der Tour nahm ich nur noch halb bei Bewusstsein wie im Nebel wahr und als wir endlich wieder die Blue Dragon erreichten und ich am Ende meiner Kräfte und mit den Nerven fertig war und die rettende Treppe nah war – kenterten wir. Das Beste war der vorwurfsvolle Blick meiner Traumfrau, als sie prustend wieder auftauchte und mich aufgebracht fragte, was ich denn nun wieder gemacht hätte. Überlebt!

Den nun folgenden High Diving Contest von der Reling der Blue Dragon konnte Alexandra mit Bestnoten in der Haltung souverän für sich entscheiden. Ich war wieder mal sehr stolz auf meine Frau und genoss die neiderfüllten Blicke mancher Mitreisender.

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Auf dem Weg zum Schnorchel Spot erreichte uns die nicht völlig unerwartete Regenfront. Die Intensität jedoch war überraschend. Das ist der Moment der Erkenntnis, dass diese Boote für schönes Wetter gebaut sind. Du brauchst nicht ununterbrochen Sonnenschein. Aber es sollte trocken sein. Wenn das Wasser sturzbachartig die Treppe Richtung Galley runterrauscht und der Teakboden sich in eine Rutschbahn verwandelt, ist umsichtiges Bewegen gefragt. Also am besten gar nicht bewegen.

Das Blöde am Schnorcheln bei Regen ist, dass sich auch die Fische unterstellen und das Sonnenlicht fehlt. Du siehst also – nichts. Deshalb besser abwarten, bis der große Regen weitergezogen ist. Das dauert nie sehr lange. Normalerweise.

Der letzte Stopp führte uns nach Ko Mae Ko zur Blue Lagoon mit dem Emerald Lake. Allein das Übersetzen mit dem Dingi war ein riesiger Spaß. Toll war der Hinweis, dass wir für die Ranger während des Übersetzens Schwimmwesten tragen müssten. Allerdings müssten wir sie nicht schließen. Überwerfen würde praktisch reichen. Das war gut, Ich bekam das Ding sowieso nicht zu. Anscheinend auch hier wieder Einheitsgröße. Scheinen Life Vests und Kayaks gemeinsam zu haben.

Gegen acht Uhr abends waren wir zurück. Es war ein toller, ereignisreicher, abwechslungsreicher und in jeder Hinsicht absolut gelungener Tag. Ron und sein Thai Team sind höchst engagiert und fokussiert, ihre Gäste glücklich und zufrieden zu machen. Das gelingt ihnen ganz hervorragend. Wir können Ron und Ko Samui Boat Charter wärmstens empfehlen.

Habt Spaß!

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