Der Wilde Wald: Wo die Natur Natur sein darf

Der Wilde Wald: Wo die Natur Natur sein darf

Filmemacherin Lisa Eder ehrt den Nationalpark Bayerischer Wald zu seinem 50. Geburtstag mit einer Dokumentation, die tief berührt. Eine Liebeserklärung, die Spuren hinterlässt.

Es ist kein Naturfilm im klassischen Sinn. Lisa Eder geht in ihren Dokumentarfilmen der Frage nach, wie sich Beziehung zwischen Mensch und Natur gestaltet. Ihre Arbeit brachte sie in Nationalparks weltweit: nach Kenia, Namibia, Botswana, in die Wüste Gobi, aber auch in die Hohen Tauern. Mit ihrem jüngsten Filmprojekt „Der Wilde Wald. Natur Natur sein lassen“ erhielt der Nationalpark Bayerischer Wald zu seinem 50. Geburtstag eine Hommage, wie sie inniger kaum sein könnte. Eindrücklich zeigt Lisa Eder, die im Bayerischen Wald groß geworden ist, auf, wie sehr wir das Wilde brauchen. Das Wilde lässt Raum für Neues, Unbekanntes, Überraschendes – für einen Kreislauf, der in dieser Vielseitigkeit auch Antworten auf Fragen finden kann, die uns heute noch beunruhigen.

Der Nationalpark Bayerischer Wald ist der erste und älteste international anerkannte Nationalpark in Deutschland. Zusammen mit dem benachbarten Nationalpark Šumava in der Tschechischen Republik bildet er das größte Waldschutzgebiet Mitteleuropas, in das der Mensch nicht eingreift. Er ist ein Refugium für bedrohte Tier- und Pflanzenarten und ein beliebtes Erholungsgebiet. Nirgendwo sonst in Mitteleuropa kann eine so große Fläche an Wäldern und Mooren naturbelassen wachsen und sich entwickeln.

Eine bewegte Vergangenheit: Die Beziehung zwischen Mensch und Natur im Nationalpark Bayerischer Wald

Bastian Kalous, einer der Protagonist:innen des Films, auf dem Gipfel des Lusens, dem fünfthöchsten Berg im Nationalpark Bayerischer Wald

Beziehungen laufen selten nur harmonisch. Nicht wenige zerbrechen, wenn etwas scheinbar Zerstörerisches passiert, Vertrauen schwindet und die Angst vor dem Ungewissen zu groß ist. Anfang der 90er Jahre mähten schwere Orkane weite Teile der Wälder im Nationalpark Bayerischer Wald nieder. Der anschließende massive Befall der Fichten durch Borkenkäfer zerstörte bei vielen Einheimischen den Glauben an das Konzept „Natur Natur sein lassen“.

Glücklicherweise durfte sich die Natur behaupten. Bereits wenige Jahre später hatten sich die Fichtenwälder verjüngt. Das Totholz dient als Nahrungsquelle und Lebensraum für Pilze, Moose, Flechten, Insekten, Reptilien, Vögel und auch Säugetiere. Ideale Bedingungen für Artenschutz und Artenvielfalt. Weil der Mensch nicht in die Natur eingreift, wächst aus den einstigen Wirtschaftswäldern ein Urwald heran, ein einzigartiges Ökosystem.

Der Wilde Wald: Eine Region, um zu lernen und zu verstehen

Ein Blick auf den Nationalpark Bayerischer Wald im Sommer

Aus aller Welt kommen die Menschen hierher in das Grenzlandgebiet zur Tschechischen Republik. Sie suchen Antworten auf die Frage, warum wir mehr wilde Natur brauchen. Was können wir von ihr lernen, um Wälder in Zeiten des Klimawandels auch für künftige Generationen zu bewahren?

Der Film „Wilder Wald. Natur Natur sein lassen“, der bereits letztes Jahr hätte zu sehen sein sollen, feiert nun endlich im Mai Deutschland-Premiere beim DOK.fest München 21.

Einen ersten Eindruck zur Dokumentation „Der Wilde Wald“ gibt es hier:

DER WILDE WALD – Natur Natur sein lassen – TRAILER_720p

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